Ich bin ein Turnsaal in einer mehr als 120 Jahre alten Volksschule in der Nibelungengasse in Graz. Die Direktorin der Schule nennt mich den größten Turnsaal, den sie je in einer Volksschule gesehen hatte.
Ja-ich bin gerne Turnsaal und es freute mich jedes Mal, wenn sportbegeisterte Kinder vormittags sowie nachmittags mit ihren LehrerInnen und TrainerInnen mich benützen-abends sind es dann Erwachsene, die sich hier sportlich ertüchtigen. Doch heuer war etwas anders . Die vielen Erwachsenen, die mich noch zusätzlich aufsuchten, mich ausmaßen und mich fotografierten, erweckten meine Neugier.
Und dann, als eigentlich die großen Ferien begannen, fuhren LKWs auf, die Maschinen anwarfen, Baumaterial wurde abgeladen und Bauarbeiter marschierten auf. Sie begannen zu bohren, zu hämmern und rissen sogar meinen Boden heraus, um eine Fußbodenheizung (Bild 1) zu installieren. Was das heißt? Nie mehr kalte Füße-einfach wunderbar.
Dann trugen sie Farbkübel herbei (Bild 2) und bauten ein Gerüst auf (Bild 3).
Die Maurer, Installateure, Maler, LKW-Fahrer und noch viele andere Handwerker arbeiteten wochenlang fleißig an meinem neuen Outfit. Letztendlich bekam ich noch eine neue Umkleidekabine-viel schöner als zuvor, bekam auch eine neue Gerätekammer (Bild 4)-einfach wunderbar. Ich bekam neue Geräte (Bild 5), einen neuen Zugang (Bild 6), bekam neue Lichter (Bild 7) und einen neuen Farbanstrich (Bild 8). Aber am stolzesten machen mich meine neuen Tore in Rot (Bild 9).
Heute war es dann endlich so weit, was ich am meisten vermisste, war wieder da: das Jubeln der Kinder war unüberhörbar, als sie mich zum ersten Mal heute anschauen durften.
Turnen ist erst ab Mitte Oktober geplant, denn vorher muss mich noch der Turnsaaldoktor untersuchen, ob wohl alles sicherheitsgerecht ein- und umgebaut wurde. Die Zeit bis dorthin wird auch schnell vergehen und Frau Direktorin wird dann sagen: „…er ist nicht nur der größte, sondern auch der schönste Turnsaal….“
Ich freue mich schon wieder auf alle sportbegeisterten Kinder und Erwachsene, wenn es wieder heißt: „Auf die Plätze, fertig, los…!“ (Bild 10)
